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Fußfehlstellungen und Fußprobleme

Ich möchte Ihnen hier aus meiner therapeutischen Sicht und Erfahrung die gängigen Fußfehlstellungen und Fußprobleme erläutern.

KNICK-SENK-FUSS

Der Knick-Senk-Fuß bezieht sich auf die Ferse und den Mittelfuß: mehr
Die Ferse kippt dabei in Richtung Innenseite (Knickfuß) und das Längsgewölbes senkt sich zum Boden ab (Senkfuß). Das bedeutet unmittelbar für den Fuß, aber auch für den gesamten Körper, eine weniger gute Stoßdämpfung. Häufig ist das die Ursache für Schmerzen im Mittelfuß und schadet auf Dauer der Sehne, welche die Ferse von innen stabilisiert (M.tibialis posterior Syndrom).
Durch einen Knick-Senk-Fuß verändert sich die Statik der gesamten Beinachse. Gesundheitliche Probleme und Schmerzen, besonders in den Knien, Hüften, Iliosakralgelenken und im unteren Rücken, sind nicht selten die Folge. Das wiederum beeinflusst die Stabilität des Rückfußes, wie z.B. bei X- oder O-Beinen. Dabei spielt ein stabiles Becken im Gehen eine zentrale Rolle.
In meiner Therapie liegt der Fokus auf der stabilen Fersenposition, der Korrektur der Beinachse und auf dem Erreichen einer stabilen Körpermitte. weniger

HOHLFUSS

Beim Hohlfuß in allen Varianten liegt eine erbliche Disposition vor. mehr
Durch die Fersenkippung nach außen wird der Mittelfuß zu stark verschraubt und somit das Längsgewölbe weit nach oben angehoben. Die Folge davon ist der Verlust des Außenseitenkontaktes zum Boden und die nicht mehr gute Verankerung des Großzehengrundgelenks. Die Mittelfußknochen fallen sehr steil nach unten zu den Grundgelenken der Zehen ab, was wiederum zum Spreizfuß mit allen Folgen führen kann.
Therapeutisch steht an erster Stelle die Muskelentspannung der Fußes und die Verankerung des Großzehengrundgelenks. Einlagen sind hier häufig ein sehr wichtiges ergänzendes Element. weniger

SPREIZFUSS UND METATARSALGIE/BALLENSCHMERZEN

Das komplexe Fußproblem Spreizfuß und die dazugehörigen Schmerzen (Vorfußballenschmerzen/Schmerzen beim Abrollen) sind immer eine Folge vom Knick-Senk-Fuß. mehr
Durch die Fehlstellung der Ferse kommt es zu einer sog. „Gefügelockerung“ in der Fußwurzel- und im Mittelfußknochen. Sie sind normalerweise so verkeilt, dass hier schon die Quergewölbekonstruktion des Vorfußes angelegt ist. Die Fehlstellung der Ferse löst diese knöcherne Verkeilung auf und die Mittelfußknochen weichen nach vorne in die Breite aus. Dabei senken sich die Grundgelenke der Zehen 2,3 und 4 zum Boden ab und erfahren mehr Druck als ihnen lieb ist. Typische Symptome sind verdickte Hornhautbereiche und Ballenschmerzen.
Therapiert werden die Ursachen Knick-Senk-Spreiz Fuß/Hallux valgus und Hohlfuß. Der Vorfuß ist mit seinem aktiv sich auf- und abbauenden Quergewölbe der Ort für die Abdruckphase sowie stoßdämpfender Landung. Benutzen wir ihn nicht in diesem Sinne oder ist er zu passiv, entstehen die oben beschriebenen Vorfußprobleme. Thema der gezielten therapeutischen Schritte sind hier: Beweglichkeit, Kraft und Gangschulung. weniger

KRALLENZEHEN/HAMMERZEHEN

Diese Zehenprobleme entstehen auf Grund des Spreizfußes und dem damit verbundenen Absenken der Grundgelenke. mehr
Dadurch kommt es in den Beuge- und Strecksehnen, die über die Grundgelenke ziehen, zu einer Dysbalance zugunsten der Strecksehnen, die die Zehen dann in den Mittelgelenken nach oben ziehen.
Alle Zehenfehlstellungen sind auf den Verlust der normalen Fußstatik zurückzuführen und werden aus diesem Ansatz heraus auch therapiert. Siehe Spreizfuß. weniger

HALLUX VALGUS

Beim Hallux valgus finden wir meist eine erbliche Disposition vor. mehr
Die Stärke der Ausprägung sagt nichts über die Stärke der Fußschmerzen und der Probleme aus. Die Abweichung vom 1. Mittelfußknochen nach innen ist auch immer mit einem Spreizfuß kombiniert, das heißt Absenken der Grundgelenke der Zehen.
In der Therapie des Hallux valgus kümmern wir uns um die begleitenden Ursachen, nämlich den Knick-Senk-Fuß und die Beinachsenfehlstellung. Ziel ist, die Muskulatur um das Großzehengrundgelenk und des Quergewölbes wieder mehr in Balance zu bringen. Um somit eine funktionell bessere Fußstatik zu erreichen und die Fußschmerzen zu reduzieren. weniger

SCHNEIDERBALLEN

Der sogenannte Schneiderballen ist der „Hallux valgus“ am Grundgelenk des kleinen Zehs. mehr
Ursache ist auch hier der Spreizfuß. Da das Kleinzehengrundgelenk nicht in der Hauptbelastungsachse liegt, finden wir hier eher das Problem der Druckproblematik, wie Hühneraugen und vermehrte Hornhautbildung vor. Nicht selten rollt sich der 5. Zeh unter seinen nächsten Nachbarn, die Nummer 4, was zusätzlich zu Nagelproblemen führen kann.
Die aktive Therapie besteht in der Behebung der Ursache, (Spreizfuß) und in der Mobilisierung bzw. Beweglichkeit der Einrollbewegung des 5. Mittelfußknochens. weniger

HALLUX LIMITUS/HALLUX RIGIDUS

Die Worte „limitus“ und „rigidus“ beschreiben schon das entstandene Problem des großen Zehs. mehr
Sein Grundgelenk ist nicht mehr so flexibel, so dass man nicht mehr schmerzfrei abrollen kann. Das Gelenk steift durch eine zunehmende Arthrose ein und es bilden sich sichtbare Knochenverdickungen an der Oberseite, die wiederum die Beweglichkeit an sich einschränken. Die mildere Form heißt Hallux limitus, dann folgt der Hallux rigidus. Es gibt vielfältige Ursachen, die zu dieser Arthrose des Großzehengrundgelenkes führen können. Sehr häufig findet man einen sogenannten „+ Index“ des 1. Mittelfußknochens vor. Das heißt, er ist gegenüber dem 2. Mittelfußknochen in Relation zu lang und bekommt bei jeder Abrollbewegung mehr Druck. Das zerstört zunehmend den Gelenkknorpel, weshalb das auch erst in zunehmendem Alter problematisch wird. Eine weitere Ursache ist die Verletzungen des Gelenkknorpels durch äußere Einwirkungen. Diese können z.B. durch heftige Stauchungen verursacht sein oder es ist einmal etwas Schweres auf den Fuß gefallen.
Therapeutisch können wir somit nicht die Ursache behandeln, sondern man lernt eine Anleitung zur Eigenmobilisation und eine gelenkschonendere Art des Abrollens. Weiter ist hier eine gute Schuh- und Einlagenversorgung wichtig. weniger

MORTON NEUROM

Das Morton Neurom ist ein Nervenkompressionssyndrom. mehr
Es entsteht als Folge von einem Spreizfuß mit abgesenkten Grundgelenken der Zehen und ist meistens zwischen dem 3. und 4. Mittelfußstrahl zu finden. Der Nerv wird kontinuierlich beim Abrollen gereizt und verdickt sich. Zusätzlich kann hier noch eine Schleimbeutelentzündung zu Schmerzen führen.
In der Therapie gehen wir wie beim Spreizfuß vor.weniger